Die schillernden Obsessionen der Künstlerin Tomoko Nagao

Vor drei Jahren traf ich die japanisch-italienische Künstlerin Tomoko Nagao im Rahmen eines Filmprojektes zum ersten Mal. Ihr Thema sind die alten – meist italienischen Meisterwerke – die ihr als Vorlage für ihre eigene Kunst dienen. Um die Motive auf Anhieb zu erkennen, muss man sich entweder sehr gut in der Kunstgeschichte auskennen oder das Original direkt zum Vergleich vor Augen haben. So oder so, Tomoko Nagaos Kunst ist auf jeden Fall eine Reise nach Mailand wert, wo ich nun, zum Anlass ihrer neuen Ausstellung, erneut mit der Künstlerin verabredet war.  

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Social Dissolution of the West. Fotografie zur Einladung der Ausstellungseröffnung

Risk Hazekamp – Social Dissolution of the West

Ein Raum, der bezwungen werden muss, das war der erste Gedanke, den Risk Hazekamp hatte, als sie die 700 Quadratmeter große Ausstellungshalle der Pennings Foundation in Eindhoven sah, in der sie Social Dissolution of the West zeigen wollte. Eine Herausforderung, die die Künstler*in gerne annahm. Sie installierte zusätzliche Säulen in den Raum, zog eine Wand ein und baute Sockelvitrinen, die sie im Raum verteilte. So strukturierte sie die Räumlichkeiten für ihre Fotografien, das gesammelte Archivmaterial und die unterschiedlichen Installationen. Herausgekommen ist ein Kunstprojekt, das einen sehr vielschichtigen Blick auf zwei Ereignisse wirft, die sich in diesem Jahr zum fünfzigsten Mal jähren.

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Gerhard Richter – Abstraktion

Abstraktion hat viel von Willkür, besonders in der Kunst. Wild auf die Leinwand gebrachte Farbkleckse, Striche, wie nach einem versehentlich abgerutschten Pinsel oder ganze Flächen, die danach aussehen, als sei eine Walze über sie hinweggefahren. Die Kunst wirkt naiv, oft wie Kindermalerei, nicht durchdacht. Ein Irrtum. Abstraktion ist Geschmackssache, beliebig ist sie nicht.

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